Die Geschichte des Museums

Ein Schwarz-weiß-Foto zeigt einen Mann, der vor einer Ausstellungstafel steht. Ein anderer Mann reicht ihm ein Tongefäß und schüttelt ihm die Hand. Rechts stehen Menschen und klatschen. (© LAKD M-V/LA) — 1987: Ewald Schuldt (links) bei der Eröffnung des Ausstellungsgebäudes. © LAKD M-V/LA

Wer waren die Ausgräber der slawischen Siedlung in Groß Raden, wie haben sie gearbeitet, was haben sie gefunden und wie entstand schließlich das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden? Diese 18-teilige Reihe erzählt die ganze Geschichte. Erfahren Sie mehr!

Vor einem Zelt stehen zwei Männer und sprechen miteinander. Der rechte Mann schreibt etwas auf. Zwischen ihnen kniet nachdenklich ein dritter Mann. Auf dem Boden liegt ein großes Stück Holz. © LAKD M-V/LA

Der Ausgräber

Prof. Dr. Ewald Schuldt widmete sich zeitlebens der Erforschung der slawischen Kultur.

mehr über Ewald Schuld

Ein Luftbild zeigt eine Halbinsel, die in einen See ragt. Auf der Spitze der Halbinsel ist ein kreisförmiger Erdwall zu sehen. (© LAKD M-V/LA)

Vor der Ausgrabung

Die slawische Siedlung liegt nordöstlich des Dorfes Groß Raden auf einer Halbinsel im Sternberger See.

Das Gelände vor der Ausgrabung

In einer frisch ausgehobenen Grabungsfläche sind kleine, senkrechte Holzpfosten zu sehen. Im Vordergrund liegt lose Erde. Im Hintergrund steht breitbeinig ein Mann zwischen Erdwällen, rechts davon zwei Autos. (© LAKD M-V/LA)

Die Ausgrabung

1973 bis 1980 wurde rund die Hälfte der ehemaligen Siedlungsfläche und der Befestigung freigelegt.

Über die Ausgrabung

Drei Männer arbeiten in einer Grabungsfläche, in der Wasser steht. Aus dem Wasser ragen die Reste eines zur Seite gekippten Holzweges, zwischen den Männern im Hintergrund sind weitere Holzkonstruktionen zu erkennen. (© LAKD M-V/LA)

Die Freilegungsarbeiten

Aufgrund der Nähe zum See lagen viele Funde und Befunde im Bereich des Grundwasserspiegels.

Quer durch das Bild verlaufen freigelegte Holzstämme. Daneben steht Wasser. Rechts unten ist ein Mann zu erkennen, der sich über die Hölzer beugt. Im Hintergrund steht eine Wasserpumpe mit angeschlossenen Schläuchen. (© LAKD M-V/LA)

Häuser und Wege

Im Bereich der Siedlung lassen sich verschiedene Häusertypen aus zwei Siedlungsphasen unterscheiden.

Häuser und Wege

Auf einem Erdsockel zwischen Grabungsflächen steht ein Mann, der eine große, aufrecht stehende Holzbohle festhält. Die Bohle ist unten angespitzt, ihr oberes Ende ist wie ein menschlicher Kopf geformt. (© LAKD M-V/LA)

Der Tempel

Am südöstlichen Rand der Siedlung lagen die Reste des 7 x 11 m großen hölzernen Kultbezirks.

Der Tempel

Rechts und im Hintergrund sind steile Wände aus unterschiedlich gefärbten Erdschichten zu sehen. Der Erdboden davor ist glatt. Auf einer rechteckigen Fläche ist der Boden etwas tiefer abgegraben. Dort sind Holzkonstruktionen zu sehen, die in einem leichten Bogen verlaufen. Links bestehen die Konstruktionen aus dickeren, parallel ausgerichteten Hölzern, rechts sind dünne Hölzer übereinander gestapelt. (© LAKD M-V/LA)

Der Burgwall

Nach der Zerstörung der ersten Siedlung und des Tempels errichtete man auf der vorgelagerten Insel ein neues Heiligtum und umgab es mit einem mindestens 8 m hohen Schutzwall.

Zwei unregelmäßig geformte Tongefäße stehen nebeneinander. Ihre Oberteile sind mit Wellenlinien verziert. (© LAKD M-V/LA)

Die Funde

Zu den umfangreichen Baubefunden kam eine ungeheure Menge von Funden.

In einer Zeichnung ist eine Halbinsel zu sehen, die von einem Flechtwerkzaun umgeben ist. Durch eine Gruppe von kleinen Häusern verläuft ein hölzerner Weg, der in eine Brücke übergeht und auf einer kleinen Insel endet, auf der wiederum einige Häuser stehen. Im Vordergrund ist ein eingezäuntes Tiergehege zu sehen. Links davon steht ein größeres Gebäude mit Walmdach, das von einigen Pfosten umgeben ist. © LAKD M-V/LA

Die zwei Siedlungsphasen

Um das Jahr 900 brannte die Siedlung wahrscheinlich ohne Feindeseinwirkung nieder, wurde aber sehr bald in veränderter Form wieder aufgebaut.

Vor dem Rohbau eines Gebäudes steht eine Gruppe von Menschen, die einen Kreis um einen Maurerkübel und einige Betonsteine bilden. Ein Mann in dunkler Arbeitskleidung und mit weißem Helm liest etwas aus einer Mappe vor. Mehrere Menschen halten etwas in der rechten Hand, wahrscheinlich ein Glas oder einen Becher. (© LAKD M-V/LA)

Das Museumsgebäude

Im Herbst 1982 begann Dr. Ewald Schuldt mit der Projektplanung für ein Freilichtmuseum, das ab 1983 am Originalfundplatz errichtet wurde.

Im Vordergrund liegen Holzstapel, Fässer und anderes Baumaterial. Im Hintergrund stehen die hölzernen Gerüste mehrerer Häuser. (© LAKD M-V/LA)

Aufbau des Freigeländes

Die Handwerker erlernten alte Techniken arbeiteten mit nachgeschmiedeten slawischen Werkzeugen.

Links ist ein hoher Erdwall zu sehen, auf dem aus Holzlatten ein ringförmiges Gerüst gebaut wird. Außen an den Erdwall ist ein hölzerner Turm mit einem Walmdach angebaut. (© LAKD M-V/LA)

Herrichtung des Burgwalls

Im Frühjahr 1987 wurde der Burgwall wieder aufgeschüttet und mit dem hölzernen Wehrgang abgeschlossen.

Hinter einem Maschendrahtzaun mit Betonpfählen steht ein Haus mit weißen Wänden und Walmdach. Eine Treppe führt auf eine Veranda an der Vorderseite des Hauses. (© LAKD M-V/LA)

Eröffnung des Museumsgebäudes

In Anwesenheit des Ausgräbers und Museumsplaners Ewald Schuldt wurde das Museum am 12. Mai 1987 eröffnet.

Ein Grundgerüst eines Hauses ist aufgebaut. Senkrecht stehende Pfosten sind oben durch ein waagerechtes Holz verbunden. Zwischen den Pfosten sind Weidenzweige geflochten. Vier solcher Wände bilden das Rechteck des Hauses. (© LAKD M-V/LA)

Das Freigelände heute

Auf den Originalbefunden stehen nun rekonstruierte Bauten beider Siedlungsphasen nebeneinander.

Rechts und links stehen kleine Häuser mit Lehmwänden und Strohdach, im Hintergrund ist ein großes Gebäude mit Holzwänden zu sehen. Die kleinen Häuser haben hölzerne Türen, die in der Mitte geteilt sind. Die obere Hälfte einer Tür steht offen. (© LAKD M-V/LA)

Forschung und Weiterentwicklung

Das Freilichtmuseum ist heute ein Ort lebendiger Archäologie und ermöglicht die praktische Überprüfung der Grabungs- ergebnisse.

Ein kleines, aus Holz gebautes Boot gleitet über das Wasser. Das Segel ist am Mast aufgespannt und wölbt sich nach vorne. Im Heck sitzt ein Mann, ein anderer steht daneben und steuert das Schiff. Im Bug hält ein Mann einen Anker in der Hand. (© LAKD M-V/LA)

Die Boote

Zu Füßen des Walls sind in den letzten Jahren zwei Nachbauten slawischer Boote entstanden.

Auf einem Rasen stehen mehrere Zelte. Davor sind Schilde, ein Helm und andere Ausrüstungsgegenstände zu sehen. Ein Mensch sitzt auf einer Bank vor einem Zelt, ein anderer steht daneben, auf einen Stock gestützt. Links raucht ein kleines Lagerfeuer. (© LAKD M-V/LA )

Aktivitäten im Museum

Das Freilichtmuseum bietet auf seinem Außengelände ein großes Programm, bei dem jeder nach Lust und Laune mitmachen darf.

Drei Kinder sitzen auf einem zweirädrigen Wagen mit Speichenrädern. Zwei andere Kinder ziehen den Wagen. (© LAKD M-V/LA)

Das Museum heute

Gut 25 Jahre nach Grabungsbeginn ist aus dem Weideland ein lebendiger Schauplatz der Geschichte geworden.

Erwachsene:	3,50 Euro
Ermäßigt:	2,00 Euro
Familien:	7,00 Euro
Kinder unter 6 Jahre:	frei